Zeit für eine Generalprobe!
Der Sonntag (25. August) stand für unseren Matze ganz klar im Zeichen eines Formtest für die zwei Wochen später anstehende Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Nizza, auf die sein ganzes Trainingsjahr ausgerichtet war.
Die Anreise am Vortag hielt die ersten Hürden bereit und so griff die Familie Türk, nach einigen sehr guten Erfahrungen, diesmal mit einer AirBnB Buchung daneben. Vom Gastgeber war zum ausgemachten Zeitpunkt keine Spur und schnell wurde klar das eine spontane Alternative her muss. Nach einem ausgedehnten Carboloading brachte der anschließende Verdauungsspaziergang die Problemlösung. Die gemütliche Runde zu Fuß führte Matze und seine Eltern direkt an einem Hotel mit freien Zimmer vorbei und alle Probleme waren gelöst.
Nach erholsamer Nacht im modernen Hotel war alles gerichtet für den traditionellen Triathlon an der Regattastrecke!
Mit schweren Beinen nach 3 höchstintensiven Trainingswochen sollte der Wettkampf den Abschluss der aktiven Vorbereitung bilden und gleichzeitig die Ruhe/Taperphase vor dem Highlight des Jahres einläuten.
In der Gewissheit einige namhafte Athleten an der Startlinie zu haben, stellte er sich auf eine harte Schlacht ein, wenn er da vorne irgendwo mitspielen wolle!
Die erste positive Überraschung erlebte er an der erste Boje, als er bereits mit einem beträchtlichen Rückstand auf den ehemaligen Leistungsschwimmer und mittlerweile Triathlonprofi Sebastian Mahr rechnete aber zu seiner Freude feststellte, dass er sich auf den ersten 600 Metern an seinen Füßen festgebissen hatte!
Nur unwesentlich später und nach einer misslungenen Wende an der Boje war der so elementare Wasserschatten weg und der Abstand wuchs auf dem Rückweg zusehends. Trotzdem konnte er nach starken 18:53 min. den 1500m langen Schwimmkurs verlassen und den Rückstand auf 50 Sekunden limitieren.
Auf der Radstrecke galt es überschaubare (laut Garmin) 30 Höhenmeter zu bewältigen. Die Strecke führte 8 mal um die Regattastrecke herum und die Highspeed Geraden liesen den Tacho regelmäßig jenseits der 50 einpendeln! An den Enden der langen Geraden warteten je zwei 90° Kurven und ein Überholverbot, dass unseren Matze leider immer wieder aus dem Geschwindigkeitsrausch riss, aber für die Sicherheit aller Athleten unumgänglich war. Nachdem der seit Olympia ’72 wahrscheinlich nicht mehr gepflegte Asphaltabschnitt doch schon einige Makel aufzeigte, verlor er auf einem der vielen Unebenheiten unterwegs sein halbes Cockpit und setzte das Rennen ohne Flüssigkeit und Tacho fort! Mit einem 43er Schnitt und einer reinen Fahrtzeit von 54:15 min. für die 39 km lange Radstrecke, ging er voller Vorfreude auf die Laufstrecke.
Von seinem Trainer wurde er mit den Worten „beim Laufen nochmal alles auspacken, was der Körper noch hergibt“ in das Rennen verabschiedet und mit dieser Einstellung trat er auch die Abschlussdisziplin an. Der 9,1 km lange Kurs war auch sehr flach aber mit vielen Kurven und Wenden unrhythmisch zu laufen. Da unser Matze von einigen schnellen Jungs gejagt wurde, ging er die Abschlussdisziplin aggressiv an, um seine Verfolger möglichst lange auf Distanz zu halten. Mit 34:32 min. holte er das Beste aus seinem vorermüdetem Körper heraus und freute sich beim Zieleinlauf über den 3. Rang gesamt, den Altersklassensieg, einer phänomenalen Bestzeit von 1:49:33 Std. und den erfolgreichen Abschluss der Nizza Vorbereitung! Erleichtert über die erfolgreiche Generalprobe und in Vorfreude auf zwei ruhige Trainingswochen und das anstehende Highlight konnten Manni, Sylvia und Matze den Tag in München entspannt ausklingen lassen!